Clark im Interview: „Wir shoppen, daten und banken online, warum sollte es da bei Versicherungen anders sein?“

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Hallo Christopher, riesen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview mit uns genommen hast! Erzähl uns doch zum Einstieg kurz etwas über dich. Wie kam es zur Gründung von Clark?

Nach dem Studium startete ich zunächst als Unternehmensberater. Meine Dissertation und die Bekanntschaft einiger Gründer brachte mich dann schließlich 2011 zum Rocket Internet Start-up Wimdu, wo ich als COO einstieg. Als ich 2014 Wimdu wieder verließ, war eine Rückkehr in die Unternehmenswelt für mich ausgeschlossen.

Die Idee zu CLARK kam mir dann, als ich mich 2015 mit meiner eigenen Versicherungssituation beschäftigt habe. Versicherungen sind ein leidiges Thema – viel Papierkram und jede Menge Kleingedrucktes. Da den Durchblick zu behalten, ist nicht einfach.

Und ich dachte mir: Wir shoppen, daten und banken online, warum sollte es da bei Versicherungen anders sein? Die Antwort auf diese Frage war dann CLARK.

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Ihr habt als kleines Startup angefangen und seid mittlerweile einer der führenden Versicherungsdienstleister – an welche Hürden kannst du dich als Gründer besonders stark erinnern?

Eine große Herausforderung stellte sich uns direkt zu Beginn: Für unsere erste Finanzierungsrunde haben wir circa 300 Investoren angesprochen und haben zu Beginn quasi täglich Absagen erhalten. Damals gab es noch viele Player mit ähnlichen Angeboten am Markt und wir waren vergleichsweise etwas spät dran.

Über die Zeit haben wir uns mit unserem technischen KnowHow und unserem Beratungskonzept aber durchgesetzt und viele andere Insurtechs sind verschwunden oder haben ihr Geschäftsmodell geändert. Ende letzten Jahres haben wir unsere Series C, also schon die dritte Finanzierungsrunde mit insgesamt 69 Mio. Euro abgeschlossen.

Wie genau würdest du Clark deinen Kids erklären?

Bei einer Bank kann man alles machen, was mit deinem Geld zu tun hat: Geld am Automaten holen, Geld an andere Menschen verschicken lassen… bei CLARK kann man alles machen, was mit Versicherungen zu tun hat: vergleichen, sparen, einen Schaden melden.

Und das jederzeit von zu Hause oder unterwegs am Computer oder mit dem Handy.

Versicherungen sind bekanntlich ein „schwieriges“ Thema bei den Deutschen. Wie unterstützt ihr Versicherungsnehmer mit der App?

Erst einmal nehmen wir unseren Usern natürlich die sprichwörtliche “Papierlast” ab: Mit der CLARK-App hat man all seine Versicherungspolicen jederzeit zentral in nur einer App zur Verfügung und kann sie managen, vergleichen und optimieren. Die Versicherungsordner von früher brauchen unsere Kunden also nicht mehr, alles ist digital.

Uns war es von Anfang an wichtig, unseren Kunden eine komplett digitale User Experience zu bieten, dabei aber auch den “human factor” nicht zu verlieren. Denn bei Versicherungen kommen oft sehr individuelle Fragen auf, bei denen Menschen eine persönliche Beratung schätzen.

Deswegen gibt es bei CLARK über 100 unabhängige Versicherungsexperten, die per inApp-Chat, Telefon oder Mail für individuelle Fragen zur Verfügung stehen. So bieten wir das Beste aus beiden Welten: Komplett digitaler Service und persönliche Beratung.

Könntest du uns an dieser Stelle kurz erläutern, womit genau ihr eure Umsätze generiert und was mich die Nutzung eurer App kostet?

Die Nutzung von CLARK ist für unsere User komplett kostenlos. Denn wir erhalten dafür, dass wir sie mit ihren Versicherungsverträgen betreuen, Prämien von den Versicherern.

Wie ist bis dato das Feedback von euren Nutzern?

Unsere Kunden sind sehr zufrieden mit CLARK. Auf Trustpilot haben wir derzeit beispielsweise eine hervorragende Bewertung mit 4,6 Sternen. Natürlich entwickeln wir unsere App kontinuierlich weiter und gerade deswegen ist Kundenfeedback für uns so wichtig.

Zum Beispiel haben unsere User uns verstärkt um Partneraccounts gebeten, weil sie mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin gemeinsam Versicherungsverträge abgeschlossen haben. Dieses Feature haben wir Anfang diesen Jahres gelauncht.

Liegt euer langfristiges Ziel darin, Versicherungsmakler zu ersetzen? Sind die Zeiten für klassische Makler vorbei?

CLARK spricht eine ganz bestimmte Zielgruppe an, nämlich Menschen, die ihr Leben gerne digital gestalten und besonders offen gegenüber digitalen Services sind. Es wird immer Konsumenten geben, die eine Beratung in Filialen und Papier-Policenordner einer App vorziehen.

Und das ist auch völlig in Ordnung. Mit CLARK bieten wir eine digitale Alternative zu klassischen Versicherungsdienstleistern an.

Datenschutz bleibt ein heikles aber kritisches Thema für Finanzdienstleister. Wie geht ihr mit Nutzerdaten um?

Datenschutz ist für uns essentiell. Wir verarbeiten Kundendaten ausschließlich auf Servern in Deutschland und unterliegen damit dem strengen deutschen Datenschutzgesetz.

Welche zentralen Vorteile bietet ihr euren Nutzern im Vergleich zu Getsafe & Co.?

Unser Geschäftsmodell unterscheidet sich stark von dem anderer Insurtechs. Getsafe ist beispielsweise ein digitaler Versicherer, der seine eigenen Tarife anbietet und bei dem sich die Nutzer direkt versichern. CLARK ist kein Versicherer.

Wir bieten unseren Kunden eine unabhängige Lösung dafür, all ihre Versicherungen gebündelt in einer App zu managen, mit anderen Tarifen am Markt zu vergleichen und für sie ganz persönlich zu optimieren.

Dafür arbeiten mit über 160 Versicherern zusammen und zeigen unseren Kunden mehrere zehntausende Tarife in der CLARK-App auf.

Last but not least. Welchen Versicherungstipp hast du zum Abschluss noch für unsere Leser/innen?

Es klingt banal, aber: Beschäftigt euch mit euren Versicherungen. Unser Leben verändert sich schneller als wir denken: Das erste eigene Auto, erste Wohnung, dann kommt vielleicht ein Haustier oder auch Kinder dazu.

Und in jeder dieser Lebensphasen sollte man optimal abgesichert sein. Am besten natürlich mit CLARK 😉

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Dr. Christopher Oster

Christopher ist Gründer und CEO von Clark. Nach seinem Studium startete er als Berater bei BCG, bevor er COO bei Wimdu wurde. In 2015 folgte die Gründung von Clark – eines der größten InsurTech in Deutschland.

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