Krypto-Wiki und Wissen für Anfänger:innen

Digitale Assets sind schon lange kein Trend mehr. Für Privatanleger:innen können sie in Zeiten von Niedrigzins und hoher Inflation eine interessante Alternative zu Sparbuch & Co. bieten. Lerne in der Krypto-Wiki die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Kryptowährungen, NFTs und DeFi kennen.

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Warum gibt es Kryptowährungen?

Das Whitepaper zum Bitcoin ist zu einem Zeitpunkt veröffentlich worden, an dem das Vertrauen in das globale und zentralisierte Finanzsystem gebrochen war. Die Bankenkrise aus 2007/08 hat Menschen auf der ganzen Welt gezeigt, was passieren kann, wenn die Entscheidung zentraler Institutionen schief gehen.

Kryptowährungen fungieren – im Vergleich zu klassischen Geld (FIAT-Währungen) unabhängig von einer zentralen Institution wie z.B. einer Zentralbank. Transaktionen laufen über eine dezentrale Datenbank – die sogenannte Blockchain. Aufgrund der Infrastruktur der Blockchain sind sämtliche Transaktionen vor Manipulation gesichert – Cyberangriffe erfordern aufgrund der dezentralen Organisation einen zu hohen Energieverbrauch, der sich niemals rentieren würde.

Neben Bitcoin ist Ethereum die zweitgrößte Kryptowährung, die sich neben der Funktion als Zahlungsmittel auch auf die Entwicklung von dezentralen Apps (DApps) fokussiert. Mittels Smart Contracts können Verträge digitalisiert und automatisiert werden, sobald bestimmte Bedingungen (werden im Code der App festgelegt) erfüllt sind. Auch in dem Fall sind keine Intermediäre notwendig. Notare, Investmentbanken und andere Parteien sind in diesem Ökosystem zum Großteil obsolet.

Seit 2017 haben sich Kryptowährungen zudem als Anlageklasse etabliert. Was genau du bei deiner Geldanlage beachten solltest, zeigen wir dir jetzt.

Tipps zur Geldanlage in Krypto

Kryptowährungen aber auch NFTs sind eine interessante Anlageklasse, die noch in den Kinderschuhen steckt. Börsenneulingen empfehlen wir sie nicht, da sie mit überdurchschnittlich hohen Risiken verbunden sind.

Es existiert jedoch ein spannendes Modell, dass sich Core-Satellite-Strategie nennt. In diesem Anlagemodell sieht deine Portfoliostruktur folgendermaßen aus: Ein großer Teil deines Vermögens (z.B. 95 Prozent) ist in ein breit gestreutes ETF-Portfolio mit beschränktem Risiko investiert. Aufgrund der breiten Diversifikation sind die Wertschwankungen tragbar und du erzielst eine normale, marktübliche Rendite.

Die restlichen fünf Prozent investierst du in dem Modell in Anlageklassen, die du aktuell besonders spannend findest. Aufgrund der geringen Gewichtung, kannst du in diesem Baustein auch höhere Risiken einbauen, da sie nur einen begrenzten Einfluss auf dein Gesamtvermögen haben.

Ein weiterer Tipp, den wir dir mit auf den Weg geben wollen ist, dass Kryptowährungen nicht notwendig sind, um langfristig Vermögen aufzubauen. Viele Anleger sehen sie als Abkürzung, um früher in Rente zu gehen: Mach das bitte nicht. Setze auf Anlageklassen, mit deren Risiko du dich auch persönlich wohlfühlst.

Diese Risiken solltest du kennen

Kryptowährungen sind mit hohen Risiken verbunden. Ein Blick auf die Kursentwicklung der letzten Jahre genügt, um dir zu zeigen, wie schnell die Kurse von einem hoch ins nächste Tief fallen. Die Einflussfaktoren auf den Krypto-Markt sind vielfältig. Von politischen Ereignissen (z.B. Verbote) bis hin zu Tweets des Tesla-CEO Elon Musk – im Vergleich zu Aktien sind Kurse von Kryptowährungen weitaus weniger kalkulierbar.

Wie kannst du mit den Risiken umgehen?

Wir empfehlen zum einen, dass Privatanleger:innen mit einer kleinen Gewichtung in den Markt einsteigen. Bereits ein Anteil von fünf Prozent an deinem Gesamtvermögen machen einen großen Unterschied an deinem Risiko-Rendite-Profil aus. Im vergangenen Jahr haben Anleger.innen mit einer 5-Prozent-Umschichtung vom MSCI-World-Index auf Bitcoin ihre Jahresrendite um knapp sieben Prozent verbessert. Durch die geringer Gewichtung von Bitcoin konnten sie das Ausfallrisiko stark senken und trotzdem Renditechancen realisieren.

Frag dich vor einem Investment, ob du die Risiken kennst und im worst-case bereit bist, diese auch zu tragen. Viele Anleger:innen geraten bei starken Kursschwankungen in Panik – das soll dir nicht passieren. Vermögensaufbau soll Spaß machen und entspannt sein. Kryptowährungen sind nicht notwendig. Ein breit gestreutes ETF-Portfolio bringt dich auch ins Ziel.

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Bitcoin - Kursentwicklung im vergangenen Jahr

Was ist eine Krypto-Wallet?

Eine Krypto-Wallet kannst du dir wie eine digitale Geldbörse vorstellen. Mit einem Unterschied: Du verwahrst dort nicht deine Kryptowährungen, sondern deinen Private Key. Dein Private Key ist wie deine PIN beim Online-Banking – du benötigst ihn, um Zugriff auf deine Kryptowährungen zu erhalten. Je sicherer er verwahrt ist, desto besser.

Außerdem gehört zu jeder Wallet eine Public Adress – sie ist vergleichbar mit deiner IBAN. Mit dem Private Key erhältst du Zugang zu deinem Vermögen und kannst dieses an eine andere Public Adress versenden.

Es gibt verschiedene Arten von Wallets: Hot-Wallets sind softwarebasierte Wallets, die sehr einfach zu nutzen sind und gerade für Einsteiger:innen mit wenig Krypto-Vermögen eine solide Wahl sind. Das Problem ist, dass diese Wallets regelmäßig mit dem Internet verbunden sind, weshalb wir hier ein Risiko für Cyberangriffe nicht ausschließen können.

Deshalb empfehlen wir unseren Nutzer:innen Cold-Wallets oder Hardware-Wallets. Diese Wallets lagern deine Private Keys offline und schützen sie demnach vor Hackern. Insbesondere wer höhere Vermögen in Kryptowährungen bindet, sollte hier auf maximale Sicherheit setzen.

Wenn du mehr über Kryptowährungen erfahren möchtest, dann schau doch unten in der Krypto-Wiki vorbei.

Exkurs: Kryptowährungen und Steuern

Sind Bitcoin steuerfrei? Es kommt darauf an. Hältst du deine Kryptowährung seit über einem Jahr, ist der Verkauf steuerfrei. Die Höhe des Gewinns ist irrelevant. Du musst ihn auch nicht in deiner Steuererklärung angeben. Verkaufst du deine Bitcoin jedoch innerhalb von 12 Monaten nach dem Kauf, dann sind deine Gewinne nur bis zu einer Freigrenze von 600 Euro steuerfrei. Liegst du über den 600 Euro, muss der Gewinn in voller Höhe versteuert werden – auch wenn du nur mit einem Euro über dem Freibetrag liegst.

Die 600-Euro-Grenze gilt für sämtliche Kryptowährungen. Deine Gewinne werden mit deinem persönlichen Einkommensteuersatz (plus ggf. Kirchensteuer) versteuert, da es sich hierbei um ein privates Veräußerungsgeschäft handelt.

Angaben zu privaten Veräußerungsgeschäften machst du mit der Anlage SO („Sonstige Einkünfte“).

Krypto-Wiki

Die Blockchain ist ein dezentrales Register, das manipulationssicher ist. Auf einer Blockchain werden z.B. Daten zu Transaktionen gespeichert. Das ist beim Bitcoin der Fall. Die Transaktionen werden alle 10 Minuten in sogenannte „Blöcke“ (eng. „blocks“) zusammengefasst und der Blockchain hinzugefügt.

Eine Kryptowährung ist eine digitale Währung, die auf der Blockchain-Technologie beruht. Aufgrund des dezentralen Charakters einer Blockchain, sind Intermediäre wie Zentralbanken nicht mehr notwendig. Das System organisiert und kontrolliert sich von selbst. Dadurch können Kryptowährungen u.a. in Echtzeit zwischen mehreren Personen übertragen werden. Die aktuell bekannteste Kryptowährung ist der Bitcoin.

Eine Blockchain besteht aus Blöcken und diese wiederum aus Transaktionen, die innerhalb eines 10-Minuten Zeitraums stattgefunden haben. Bevor ein neuer Block der Blockchain angehängt wird, muss dieser vom Netzwerk validiert werden. Einer dieser Methoden ist der sog. Proof-of-Work-Konsensalgorithmus. Teilnehmer (Nodes) des Bitcoin-Netzwerkes müssen zur Validierung ein mathematisches Problem lösen und dafür Rechenpower bereitstellen. Wer das Rätsel zuerst löst, validiert den Block und erhält als Belohnung neue Bitcoin.

Am PoW-Ansatz wird zurecht kritisiert, dass diese einen hohen Energieverbrauch auslöst. Aus Gesichtspunkten des Umweltschutzes ist dies ein Nachteil. Aus dem Grund hat sich in den vergangenen Jahren der Proof-of-Stake (PoS) Ansatz entwickelt.

Dieser wählt den „Validierer“ per Zufall aus. Je höher der Stake (also die Token-Anzahl, die dem eigenen Validator Node zugewiesen ist), desto wahrscheinlicher ist es, dass der Nutzer ausgewählt wird.

Ihr könnt den Ansatz mit einer AG vergleichen – je höher der Anteil am Unternehmen, desto mehr Stimmrechte hat ein:e Investor:in.

Als Altcoin werden alle Kryptowährungen bezeichnet, die nach Bitcoin (BTC) erfunden wurden. Anfang 2022 gab es über 10.000 Coins dieser Art.

Altcoins versuchen eine bessere Infrastruktur zu entwickeln, als sei der Bitcoin anbietet. Oft wird der Begriff abwertend verstanden, sollte er aber nicht.

Wer sich mit Bitcoin & Co. beschäftigt, ist sicherlich über den Begriff „Hodl“ gestoßen. Dabei handelt es sich weniger um eine komplexe Anlagestrategie, sondern vielmehr um einen Tipp-Fehler, den ein angetrunkener Nutzer eines Bitcoin-Forums gemacht hat. „I am hodling“, schrieb ein Nutzer mit dem Namen „Gamerkyuubi“ in 2013, als der Bitcoin-Kurs gerade abgestürzt ist. Er halte also seine Bitcoin-Bestände. Seitdem hat sich Hodl als Synonym zu einer Buy-and-Hold-Strategie bei entwickelt. Ziel einer Hodl-Strategie ist es, Kryptowährungen langfristig zu halten.

Die Blockchain besteht aus sogenannten Blöcken, die per Hash-Algorithmus miteinander verbunden sind. Alle 10 Minuten entsteht ein neuer Block. Dieser enthält sämtliche Transaktionen innerhalb des Zeitraums und wird von den Minern validiert.

Mining ist der Prozess, in welchem innerhalb des PoW-Ansatzes ein Block validiert wird.

Das Netzwerk erhält ein mathematisches Rätsel und stellt Rechenpower bereit, um dieses zu lösen. Wem es gelingt, das Rätsel als erstes zu lösen, bekommt Bitcoin als Belohnung (sog. Block-Rewards).

Eine Krypto-Wallet kannst du dir als digitale Geldbörse vorstellen, in der du deine Private und Public Keys verwahrst.

Dein Private Key dient dazu, Zugang zu deinen Kryptowährungen zu erhalten. Ohne kannst du keine Transaktionen durchführen. Vergleiche ihn mit der PIN im Online-Banking.

Dein Public Key fungiert wie eine IBAN und steht für die Adresse, an die du z.B. Bitcoin übertragen möchtest. Je Wallet hat mindestens einen Private Key und einen Public Key. Es gibt verschiedene Wallet-Typen:

Hot Wallet:

  • Das ist meist eine Software-Basierte-Walletlösung, die besonders nutzerfreundlich ist
  • Durch die ständige Verbindung mit dem Internet bist du jedoch anfällig für Cyberangriffe
  • Verlierst du Zugang zu deinen Keys, verlierst du gleichzeitig auch den Zugang zu deinen Assets

Wir empfehlen von daher eine Cold Wallet:

  • Eine Cold-Wallet verwahrt deine Keys offline und bietet daher einen großen Schutz gegen Hacker.
  • Einer der bekanntesten Anbieter ist Ledger

Private Key

Private Keys – wie der Name schon verrät – solltest du niemals weitergegeben. Sie dienen quasi wie eine PIN. Zusammen mit dem Public Key hast du mit deinem Private Key Zugriff auf deine Bestände in der Blockchain. 

Public Key

Public Keys können mit einer IBAN verglichen werden. Da man von anderen Personen eventuell digitales Geld erhält, kannst du sie nach Belieben weitergeben.

Denk dran:

Beachte, dass Keys nicht in der Blockchain gespeichert werden. Stattdessen kannst du sie in einer (verschlüsselten) Datei aufbewahren, die an einem beliebigen Ort gespeichert und offline verwahrt werden kann. Dafür benötigst du z.B. eine Hardware-Wallet. Diese bietet – aus unserer Sicht – den größten Schutz.

Ein Smart Contract basiert auf Computerprotokollen. Hierbei handelt es sich um eine Art digitalen Vertrag, der auf der Blockchain-Technologie basiert.

Die Vertragsbedingungen zwischen „Käufer:in“ und „Verkäufer:in“ werden dabei direkt in Codezeilen geschrieben und automatisch ausgeführt, sobald die Bedingungen erfüllt werden. Auf diese Art können viele Verwaltungs- und Personalkosten eingespart werden, da Smart Contracts manuelle Prozesse automatisieren.

Smart Contracts spielen u.a. auf der Ethereum-Blockchain eine entscheidende Rolle.

DeFi steht für Decentralized Finance und fasst sämtliche Krypto-Projekte zusammen, die eine alternative Lösung zu traditionellen Finanzdienstleistungen bieten.

Aufgrund der Abwesenheit von Intermediären können bestimmte Finanzdienstleistungen wie z.B. die Kreditvergabe wesentlich profitabler und schneller abgewickelt werden. Beliebte Anwendungsfälle sind aktuell die P2P-Kreditvergabe aber auch Krypto-Zinsen über sog. Staking als Alternative zum Festgeld.

NFTs sind sog. Non-Fungible-Tokens und bilden (digital) das Eigentumsrecht an einem Vermögenswert ab. Das können z.B. Kunstwerke sein.

Im Vergleich zum Bitcoin sind NFTs nicht „tauschbar“. Wer einen Bitcoin gegen einen Bitcoin tauscht, hält immer noch einen Bitcoin. NFTs sind individuell und haben alle einen unterschiedlichen Wert. Sie können nicht einfach getauscht werden.

In 2021 haben sich besonders digitale Kunst aber auch digitale Grundstücke zu beliebten Anlageobjekten entwickelt. Diese können mittels NFTs auf Plattformen wie OpenSea erworben werden.

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