Finanzplanung für die Familie: Die 6 besten Tipps

Plant ihr demnächst Nachwuchs? Denkt in jedem Fall daran, das Thema Finanzen in eure Planungen zu integrieren. Die wichtigsten Tipps findet ihr in dieser Checkliste.

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Finanzen sind einer der größten Stressfaktoren im Leben deutscher Familien. In den meisten Fällen ist eine mangelhafte Planung schuld an der finanziellen Schieflage.

Aus dem Grund haben wir für euch die sechs wichtigsten Tipps zusammengefasst, die Familien für ihre private Finanzplanung in jedem Fall berücksichtigen sollten.

Lass uns loslegen.

Inhaltsverzeichnis

Eltern, nutzt ein Haushaltsbuch

Ein Haushaltsbuch zu führen ist der beste Weg, um eure Ausgaben zu kontrollieren. Ob Windeln, Schulausflüge, Essen oder Klamotten – trackt jede einzelne Ausgabe und prüft diese einmal pro Monat auf Sinnhaftigkeit.

Oft geben wir Geld für Dinge aus, die wir gar nicht brauchen. Besonders bei Kindern, die schnell wachsen, können Eltern z.B. auf Second-Hand-Plattformen nach Klamotten suchen. Ihr spart Geld und leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz – eine klassische Win/Win-Situation.

Hier ein paar weitere Spartipps:

  • Haare selber schneiden
  • Mit Plan einkaufen gehen
  • Stoffwindeln nutzen
  • Familienrabatte nutzen
  • Nicht während der Schulferien verreisen
  • Erstaustattung gebraucht kaufen
  • Babyshower organisieren
  • Kostenloses Essen (Foodsharing)

Es ist, gerade aufgrund der großen Verantwortung, die man als Eltern hat, leicht den Überblick zu verlieren. 

Nutzt unsere Excel Haushaltsbuch Vorlage oder eine Finanz-App, um euren Haushaltsplan jederzeit im Griff zu haben.

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Bestimmt euren Finanzbedarf: Was kostet ein Kind?

Weißt du, was ein Kind bis zum 18ten Lebensjahr kostet? Bis zu 150.000 Euro.

Das zeigen ausführliche Studien des Statistischen Bundesamtes. Ihr müsst als Eltern also mit ca. 600 Euro Mehrkosten pro Monat rechnen. Und für die Kinder, die sogar ein Master-Studium absolvieren und ggf. ein Auslandssemester machen wollen, steigen die Kosten auf durchschnittlich 230.000 Euro bis zum 25ten Lebensjahr.

Natürlich erhalten Eltern mit dem Kindergeld und weiteren steuerlichen Vorteilen ein paar Entlastungen vom Staat. Nichtsdestotrotz ist eine solide Finanzplanung frühzeitig notwendig, da die Gesamtkosten bei Weitem nicht gedeckt werden. 

Finanzbedarf frühzeitig bestimmen

Bevor ihr mit der Kinderplanung startet, solltet ihr einen kleinen Finanz-Check machen. Wie viel Einkommen habt ihr? Wir groß sind eure monatlichen Ausgaben? Wie hoch ist eure Sparquote? Nutzt zur Beantwortung der Fragen ein Haushaltsbuch.

Daraus könnt ihr relativ schnell ableiten, wie viel Nachwuchs ihr euch leisten könnt. Das klingt im ersten Moment zwar wenig „romantisch“, ist aber unabdingbar.

Wer mit vier Kindern plant und ständig Geldsorgen hat, wird langfristig deutlich unglücklicher sein, als wenn man sich auf zwei Kinder beschränkt hätte – ohne die finanziellen Sorgen.

Mehrkontenmodell zur Organisation der Finanzen

Ein Mehrkontenmodell ist hervorragend, um eure Finanzen als Familie zu organisieren. Anstatt das gesamte Einkommen auf einem Konto zu parken, verteilt ihr direkt zum Start des neuen Monats eure Einnahmen auf verschiedene Unterkonten:

  • Konsumkonto (Fixkosten und variable Kosten)
  • Sparkonto (Notgroschen)
  • andere Sparziele (Urlaub)
  • Vermögenskonto (Altersvorsorge – Depot)
  • Kinder-Vermögenskonto (Depot)

Mit Kindern steigt die finanzielle Komplexität im Haushalt. Mit einem Mehrkontenmodell vereinfacht ihr das Ganze und automatisiert euer Sparverhalten, sodass ihr eure Budgets weiterhin ohne Probleme einhalten könnt.

Finanziell absichern mit einem Notgroschen

Sobald der Nachwuchs da ist, solltet ihr eure Rücklagen neu bewerten. Die monatlichen Mehrkosten erhöhen die notwendigen Lebenshaltungskosten, die ihr mit eurem Notgroschen decken müsst.

Es gibt zahlreiche Dinge, die Familien plötzlich in finanzielle Schieflagen befördern:

  • Plötzliche Arbeitslosigkeit
  • Krankheit und Arbeitsausfall
  • (Größere) Reparatur in Wohnung/Haus
  • Neue Anschaffung (z.B. Auto, Waschmaschine, Kühlschrank)

Sorgt dafür, dass ihr finanziell in jedem Fall abgesichert seid, um in solchen Phasen nicht den Stresslevel zu erhöhen.

Wie groß sollte euer Notgroschen sein?

Euer Notgroschen sollte eure Lebenshaltungskosten für die kommenden sechs Monate decken können. Nehmt das Thema ernst, um in „turbulenten“ Phasen entspannt zu bleiben.

Bei einer dreiköpfigen Familie, die ca. 2.300 Euro pro Monat braucht, wären das 13.800 Euro. Das Geld sollte in jedem Fall auf einem Tagesgeldkonto liegen, um jederzeit darauf zugreifen zu können.

Vorsorgen für die Kinder

Legt eurem Nachwuchs einen soliden Grundstein für eine sichere Zukunft, in dem ihr frühzeitig mit einer passenden Geldanlage startet. Das Studium, die erste Wohnung und das erste Auto kosten viel Geld – wer rechtzeitig mit diesen Ausgaben plant, erntet später die Früchte.

Voraussetzung ist, dass ihr wie oben erwähnt ein Haushaltsbuch führt und euch bewusst macht, welche zusätzlichen Ausgaben auf euch zukommen. 

Eure Sparquote solltet ihr bewusst auf verschiedene Sparziele verteilen (Reisen, Notgroschen, Steuer etc.) und ein Sparkonto für euren Nachwuchs einrichten. 

Da es sich um ein langfristiges Ziel handelt (ihr solltet nämlich direkt zur Geburt starten), solltet ihr das Geld in ein breit gestreutes ETF-Portfolio investieren. Damit sorgt ihr dafür, dass der Zinseszinseffekt eure Einzahlungen exponentiell wachsen lässt.

Mehr zu dem Thema erfährst du in unserem Leitfaden Sparen für Kinder.

Mit 150 Euro Vermögen aufbauen?

Du musst kein Vermögen investieren, um langfristig ein solides Polster aufzubauen. Lass uns das einmal anhand eines kleinen Beispiels betrachten:

Investierst du vom Zeitpunkt der Geburt jeden Monat 150 Euro in ein Portfolio, das dir pro Jahr eine Rendite von sieben Prozent erwirtschaftet, dann kann sich dein Nachwuchs in 18 Jahren über ein Vermögen von 63.494 Euro freuen.

150 Euro erscheinen manchen Leuten zwar viel, mit einer guten Finanzplanung ist dies jedoch möglich. Zur Geburt bekommen Familien zudem häufig Geld von der Verwandtschaft und Freunden. Auch an den Geburtstagen kann man Leute dazu motivieren, das Vermögenskonto zu füttern – davon profitiert das Kind langfristig viel mehr als vom nächsten Spielzeug.

Setzt euch gemeinsame Ziele

Lauft jederzeit gemeinsam in eine Richtung. Sprecht eure Wünsche und Ziele offen an – dafür eigenen sich z.B. monatliche Finanz-Dates nachdem die Kids im Bett sind.

Möchte einer von euch seinen Job wechseln oder sich selbstständig machen? Dann ist das ein Thema, das ihr dringend gemeinsam besprechen solltet. Je früher, desto besser.

Bindet euren Nachwuchs – sobald sie etwas älter sind – in eure Finanzplanung ein, um ihnen ein Gespür für das Thema zu geben. Das führt dazu, dass sie Entscheidungen, die ihr trefft, besser einordnen können.

"Finanzplanung für Familien ist eine wesentlich Grundlage, um langfristig glücklich zu leben."

Checkliste für 2021

Famile-Finanzplanung
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Hi, ich bin Martin
👋

Ich bin Finanzcoach bei Beyond Saving und helfe Menschen dabei, zu finanziellen Selbstentscheidern zu werden. Vor meiner Zeit bei Beyond Saving war ich über 15 Jahre im Private Banking einer Berliner Privatbank unterwegs und habe Privatkunden bei sämtlichen Finanzthemen unterstützt.

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