Rezension | „Die 1%-Methode” von James Clear

Wie kannst du mit kleinen Veränderungen deiner Gewohnheiten, ein finanziell gesundes Leben führen? Nutze dazu unsere 10 Tipps abgeleitet aus “Die 1%-Methode” von James Clear.
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Mit Hilfe dieses Buches

  • lernst du praktische Strategien zur Gewohnheitsbildung – im Beruf und Privatleben;
  • wirst du jeden Tag, Schritt für Schritt, etwas besser bei dem, was du dir vornimmst;
  • erzielst du persönliche Meilensteine durch kleine Veränderungen.

Der Zinseszinseffekt ist dir als aufmerksamer Nutzer unserer Beyond Saving Ressourcen mittlerweile sicher ein Begriff. Wusstest du, dass sich dieser auch auf den Bereich der Gewohnheitsbildung übertragen lässt? Genau hier setzt James Clear mit seiner 1%-Methode an.

Die Auswirkungen kleiner Gewohnheiten (Micro / Atomic Habits), die sich durch Wiederholung vervielfachen, sind für ihn der Zinseszins der Selbstoptimierung. Wie auch bei kleinen Sparsummen in deinem Wertpapierdepot erkennt man den wahren Wert der Bemühungen erst Monate oder Jahre später.

Inhaltsverzeichnis

Nicht die Ziele, sondern das System sind entscheidend

Für Clear ist der häufige Fokus auf Ziele eher kontraproduktiv. Stattdessen beeinflusst das System, mit dem wir unsere gewünschten Ergebnisse erzielen wollen, den Erfolg oder Misserfolg unserer Bestrebungen. So hat der Großteil der Olympia-Teilnehmer*innen das gleiche Ziel: Eine Medaille. Gold halten aber nur diejenigen in den Händen, die durch ein System der kontinuierlichen Verbesserung gewinnen konnten.

Clear warnt auch davor, das eigene Glück von Zielen abhängig zu machen. Persönliches Glücksempfinden sollte sich nicht von Meilenstein zu Meilenstein hangeln. Erstrebenswerter ist ein langfristiger Fortschritt, um nicht wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen, wenn das Ziel erreicht wurden.

Erkenntnisse für deine Finanzentscheidungen

Den eigenen Lebensstandard temporär einzuschränken, um die geplante Weltreise zu finanzieren oder den empfohlenen Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto zu hinterlegen, ist zu kurz gedacht. Diese Teilziele führen nur zu einer vorübergehenden Veränderung. Wer langfristig finanziell gesund leben will, konzentriert sich auf eine kontinuierliche Verbesserung seiner Finanz-Gewohnheiten.

Gewohnheiten als Teil der Identität: „Ich möchte etwas“ versus „So bin ich“

Clear unterscheidet zwei Typen von Gewohnheiten:

  1. Resultatorientierte Gewohnheiten mit Fokus auf dem, was man erreichen will („Ich möchte etwas“)
  2. Identitätsbasierte Gewohnheiten mit Fokus darauf, wer man sein möchte („So bin ich“)

Die ultimative Form der intrinsischen Motivation erreicht Typ 2. Beispiele dazu im Buch:

  • Das Ziel ist nicht ein Buch zu lesen, sondern ein Leser zu werden.
  • Das Ziel ist nicht, einen Marathon zu laufen, sondern Läufer zu werden.

Veränderungen und Fortschritt erreicht man dabei nur durch Handeln.

Erkenntnisse für deine Finanzentscheidungen

! Immer, wenn du auf eine bestimmte Konsumentscheidung verzichtest, bist du ein finanziell freierer Mensch.

! Immer, wenn du einen neuen Sparplan anlegst, bist du ein im Alter abgesicherter Mensch.

! Konzentriere dich nicht nur darauf, was du mit deinem Ersparten erreichen willst, sondern darauf, wie du im Umgang mit deinen Finanzen langfristig leben möchtest. Wer du beim Thema Geld sein möchtest.

4 Schritte für bessere Gewohnheiten

Clear definiert für jede Gewohnheit eine Feedbackschleife bestehend aus vier Schritten:

  1. Auslösereiz
  2. Verlangen
  3. Reaktion
  4. Belohnung
 

Aus diesen leitet er wiederum vier Gesetze der Verhaltensänderung für bessere Gewohnheiten ab:

  1. Die Gewohnheit muss offensichtlich sein.
  2. Die Gewohnheit muss attraktiv sein.
  3. Die Gewohnheit muss einfach sein.
  4. Die Gewohnheit muss befriedigend sein.

Die 1%-Methode in der Praxis: 10 Tipps

Wie helfen dir identitätsbasierte Gewohnheiten, ein finanziell gesundes Leben zu führen?

Tipp 1: Liste deine täglichen / regelmäßigen Gewohnheiten im Umgang mit  Geld auf und kategorisiere sie in „gut“, „neutral“ oder „schlecht“.

Frage dich dabei, ob dir die jeweilige Gewohnheit dabei hilft, verantwortungsbewusst und selbstbestimmt mit deinen finanziellen Mitteln umzugehen.

Tipp 2: Formuliere neue Gewohnheiten nach folgendem Muster: Ich werde um … (ZEIT) in … (ORT) … tun (VERHALTEN).

Umso konkreter du deine angestrebte Gewohnheit formulierst, desto einfacher wird die Umsetzung.

Beispiele:

  • Ich werde direkt nach dem Aufstehen in die Küche gehen und einen Kaffee zubereiten, den ich anschließend in meinen To Go-Becher fülle. Damit brauche ich keinen Kaffee unterwegs auf dem Weg zur Arbeit kaufen.
  • Wenn ich etwas kaufen will, das mehr als 50 Euro kostet, werde ich 24 Stunden bis zum Kauf warten.
  • Ich werde ab sofort jeden Morgen beim Frühstück zwei Videos aus der Beyond Saving Lern-App schauen.
 

Tipp 3: Stelle sicher, dass deine Umgebung zu deiner Gewohnheit passt.

Damit der Kaffee aus der eigenen Küche genauso attraktiv ist wie der White Chocolate Mocca oder Vanilla Latte von Starbucks, kaufe dir deinen Lieblingssirup. Überlege auch, ob sich das Anfangsinvestment in eine gute Kaffeemaschine lohnt. Und vor allem: Stelle sicher, dass deine Kaffeemaschine jeden Morgen gereinigt und einsatzbereit ist.

Kaufe den Onlinekurs, mit dem du dich weiterbilden willst, nicht erst an dem Tag, an dem du das erste Video schauen willst.

Tipp 4: Gehe Versuchungen aus dem Weg!

Anstatt Versuchungen widerstehen zu müssen, gehe verlockenden Situationen aus dem Weg. Suche dir z.B. einen anderen Arbeitsweg ohne Coffee Shop oder blockiere deine liebsten Online Shop-Adressen im Browser.

Tipp 5: Kopple erforderliche Gewohnheiten mit gewünschten.

Verbinde eine Gewohnheit, die du dir aneignen willst, mit einer Gewohnheit, die du gern machst. So könntest du z.B. nach den zwei Lernvideos zum Thema Finanzen, ein paar Seiten in dem spannenden Roman, den du gerade verschlingst, lesen. Das Geld, das du nicht für eine Anschaffung ausgegeben hast, kannst du auf deine Urlaubskasse einzahlen.

Tipp 6: Suche dir Mitstreiter.

Möchte dein*e Partner*in auch einen besseren Überblick über seine/ihre Finanzen haben? Liest sich dein*e Kolleg*in auch gerade in das Thema ETF oder Crypto ein? Erzählt euch davon, tauscht euch aus! Gewohnheiten, die man als Teil einer Gruppe erreicht, halten länger.

Wenn du in deiner Familie oder unter Freunden keine Mitstreiter findest, können Gruppen-Workshops oder Coachings eine gute Alternative sein.

Tipp 7: Verstehe neue Gewohnheiten nicht als „Muss“, sondern als Chance.

Die Devise lautet: Du musst nicht, du darfst. Häufig verbinden wir Sparen mit Verzicht. Doch anstatt darüber nachzudenken, was du dir jetzt nicht leisten kannst, fokussiere dich darauf, was du in Zukunft mit dem Ersparten ermöglichen kannst. Das gesparte Geld wird dir langfristig dabei helfen, finanziell selbstbestimmter zu leben und Träume zu verwirklichen.

Tipp 8: Komme ins Handeln und beginne in kleinen Schritten.

Es ist ok, sich einen Überblick über die vergangenen Ausgaben zu machen (z.B. mit unserer Excel Haushaltsbuch Vorlage), um schlechte Verhaltensmuster zu erkennen. Verliere dich dabei aber nicht in umfangreichen Analysen. Anstatt jeden Cent aus der Vergangenheit einer Ausgabenkategorie zuordnen zu wollen, beginne sofort einen kleinen Sparbetrag zurückzulegen.

2-Minuten-Regel: Um eine neue Gewohnheit zu beginnen, sollte diese nicht mehr als 2 Minuten in Anspruch nehmen. Zwei Minuten aus deinem Online Kurs zu schauen, ist besser als nichts!

Tipp 9: Automatisiere deine Gewohnheiten.

Lege einen Dauerauftrag auf dein Tagesgeldkonto oder einen ETF-Sparplan an, der deinen monatlichen Sparbetrag automatisch von deinem Konto abzieht.

Tipp 10: Visualisiere deine Fortschritte.

Kreuze z.B. jeden Tag im Kalender an, wenn du einen Kauf aktiv nicht getätigt hast. Halte zum Ende eines jeden Monats in einer Liste fest, welchen Sparbetrag du auf dein Depot oder Sparkonto überwiesen hast. Es kann sehr motivierend sein, eine Gewohnheitsserie nicht abreißen lassen zu wollen.

Fazit

James Clear zeigt dir in „Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung“ auf anschauliche und kurzweilige Weise, wie du mit Hilfe kleiner Veränderungen jeden Tag, Schritt für Schritt, besser in dem wirst, was du dir vornimmst.  Im Buch lernst du praktische Strategien zur Gewohnheitsbildung, die du in Beruf und Privatleben anwenden kannst. Eine definitive Leseempfehlung!

Kleines Extra: Die Gewohnheitsspickzettel

Auf der Website zum Buch hat James Clear einen Spickzettel für gute Gewohnheiten hinterlegt.

Hier geht’s zur >> Leseprobe <<.

Bonus

Wenn du noch mehr von Clear hören willst, empfehle ich dir seinen TED Talk:

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