Aktienindizes: Übersicht über die weltweiten Indizes

Mittlerweile existieren über 3 Millionen Aktienindizes weltweit. Das sind 70 mal mehr, als es börsennotierte Unternehmen gibt.
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Was zunächst einmal nach einem Fehler klingt, ist tatsächlich wahr. Das geht aus einer Studie der Index Industry Association hervor (Stand: 11/2018). Die Statistiken spiegeln (teilweise) die wachsende Bedeutung von Indexfonds bzw. ETFs wider. 

Bei all den Indizes stellt sich vielen Anlegern zurecht die Frage, welche denn die für die Geldanlage relevantesten Benchmarks sind.

In diesem Beitrag zeigen wir dir zum einen, was ein Index überhaupt ist und schließlich welche Leitindizes du unbedingt kennen solltest.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Aktienindex?

Ein Index spiegelt nicht die Kursentwicklung einer einzelnen Aktie, sondern eines gesamten Marktes über einen bestimmten Zeitraum wider. Er wird hierzulande auch als Börsenbarometer bezeichnet.

Die Zusammensetzung eines Indizes erfolgt dabei nach strengen Kriterien. Der DAX besteht aus den größten deutschen Unternehmen nach Marktkapitalisierung. Der MSCI-World fasst die global größten Unternehmen in einem Index zusammen.

Die Erstellung eines Indizes kann nach den folgenden Kriterien realisiert werden:

  • Regionen (Welt, Schwellenländer, Europa, Deutschland, USA etc.)
  • Branchen (Gesundheitsbranche, Holzwirtschaft, Halbleiter-Industrie etc.)
  • Dividendenwerte, Wachstumsaktien etc.

Performance von Aktienindizes

Aktienindizes entwickeln sich prinzipiell weniger volatil als einzelne Unternehmen. Das liegt daran, dass durch die Vielzahl an Unternehmen der Diversifikationseffekt größer ist. Wertschwankungen gleichen sich aus.

Das bedeutet nicht, dass Indizes – gerade in Krisenphasen (z.B. Covid-19-Krise) – nicht auch mal stark nach unten korrigieren. Der MSCI-World ist im Frühjahr 2020 um über 20 Prozent gesunken. Die Schwankungsbreite liegt jedoch weit unter dem Einzelaktien-Niveau.

Welche Aktienindizes gibt es?

🌍 Welt

MSCI-World ACWI

Der MSCI-World ACWI (All-Countries-World-Index) kombiniert den klassischen MSCI-World mit dem MSCI Emerging Markets. Er bildet über 2.700 Werte aus 23 Industrieländern und 26 Schwellenländern ab. Darunter sind auch Unternehmen aus China, Südkorea, Indien und Brasilien enthalten.

MSCI-World

Der MSCI-World enthält ca. 1.600 Unternehmen aus Industriestaaten und bildet somit einen großen Teil des globalen Aktienmarktes ab. Die USA nehmen über 60 Prozent der Gewichtung ein. Mit Unternehmen wie Apple, Facebook, Microsoft und Co. investierst du in sehr bekannte Unternehmen. Nicht im Index enthalten sind Small Caps (Unternehmen mit kleiner Marktkapitalisierung) und Schwellenländer.

MSCI Emerging Markets

Der MSCI Emerging Markets legt seinen Fokus auf Aktienmärkte aus Schwellenländer. Darunter fallen Länder wie China, Taiwan, Brasilien und Südkorea. Abgebildet werden über 27 Länder und ca. 1.400 Unternehmen (Stand: 04/2021). Es werden ungefähr 85 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung von Schwellenländern getrackt.

🇺🇸 USA

S&P 500

Experten bezeichnen den S&P 500 oft als den besten Indikator für die US-Wirtschaft. Der Index enthält die 500 größten Unternehmen, die an der New Yorker Börse (NYSE) oder der NASDAQ gehandelt werden. Mittlerweile bildet er ca. 80 Prozent des US-Marktes ab.

DOW Jones

Der Dow Jones wurde von den Gründern des Wall Street Journals entwickelt und setzt sich heute aus den 30 größten US-Unternehmen zusammen.

NASDAQ-100

Der NASDAQ-100 fokussiert sich auf Technologiewerte und bildet die Wertentwicklung der 100 größten Aktien des NASDAQ Composite (über 3.000 Unternehmen) ab. Unternehmen wie Tesla, AMD, Amazon, Google (Alphabet) oder Netflix finden ihren Platz in diesem Index. Der NASDAQ ist technologielastig und hat daher eine größere Volatilität als andere US-Indizes.

🇪🇺 Europa

EuroSTOXX 600

Der EuroSTOXX 600 ist ein Aktienindex der 600 größten europäischen Unternehmen aus 17 Ländern und eignet sich besonders für Anleger, die breit diversifiziert in Europa investieren wollen. Aufgrund seiner Marktbreite wird der Index oft als europäischer Pendant zum S&P 500 bezeichnet. Das Vereinigte Königreich (UK), Frankreich und die Schweiz nehmen über die Hälfte des Indizes ein. Das größte deutsche Unternehmen ist SAP.

DAX

Der DAX ist der deutsche Leitindex und besteht aus den 40 größten Unternehmen an der Frankfurter Börse. Er wird häufig als grober Indikator für die deutsche Wirtschaft genutzt.

SMI

Der Swiss Market Index ist als Blue-Chip-Index der bedeutendste Aktienindex der Schweiz. Die Indexbasis liegt bei 1500 Punkten per 30. Juni 1988. Es handelt sich im Gegensatz zum DAX um einen Kursindex, Dividenden fließen nicht in den Index ein.

🇨🇳 Asien

HSCEI

Der Hang Seng China Enterprises Index ist ein Aktienindex, der die Kurse der sogenannten H-Aktien an der Hongkonger Börse abbildet. Er enthält die Aktienkurse von 50 Unternehmen des chinesischen Festlands, die in Hongkong gehandelt werden.

Nikkei 225

Der Nikkei 225, kurz für Nikkei Heikin Kabuka, ist der japanische Leitindex und der bedeutendste Aktienindex Asiens. Er ist einer von mehreren Indizes der Zeitung Nihon Keizai Shimbun zur Messung der Entwicklung an der Tokioter Börse und basiert auf Kursen von 225 dort gehandelten Aktiengesellschaften.

Wie funktioniert die Gewichtung bei Indizes?

Die Verfahren zur Indexgewichtung unterscheiden sich insbesondere in der Auswahl der Kriterien, die zur Bestimmung der Gewichtung herangezogen werden.

Beliebte Kriterien sind:

  • Aktienkurs,
  • Umsatz an der Börse,
  • Marktkapitalisierung (gesamt oder auf Streubesitz beschränkt)
  • Häufigkeit des Auftretens der Einzelwerte. 

Die Gewichtung bezieht sich auf einen fixen Zeitraum. Beim DAX wird z.B. jeden September über Veränderungen entschieden. Beim DAX gilt zudem seit 2006, dass kein Unternehmen mehr als 10 Prozent am Gesamtindex einnehmen darf.

Aktienindizes und ETFs

Keiner kann direkt in einen Index investieren. Du kannst höchstens versuchen, in die Einzelwerte eines Indizes so zu investieren, dass du laufend die gleiche Gewichtung hast. Das ist jedoch sehr zeitaufwendig und teuer. Durch die regelmäßigen Anpassungen fallen hohe Transaktionskosten an.

Aus dem Grund wurden ETFs entwickelt. Diese Indexfonds bilden die Entwicklung eines Indizes ab. Mittlerweile existieren über 7.000 ETFs und du kannst in sämtliche Märkte, Branchen und sogar Themen investieren. Die Kosten und Volatilität sind im Vergleich zu Einzelaktien wesentlich niedriger.

Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind ETFs sehr günstig, da sie eine passive Anlagestrategie verfolgen. Die Performance des Gesamtmarktes soll nicht geschlagen, sondern nachgebildet werden.

Lohnt sich eine reine Indexing-Strategie?

Indexing-Strategien (also das reine Abbilden eines Indizes) werden häufig kritisiert. Dabei zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass aktives Fondsmanagement langfristig nicht in der Lage ist, den Gesamtmarkt zu schlagen.

Was bedeutet das für Privatanleger? Dem Markt mit ETFs zu folgen ist nicht nur die bequemste, sondern vor allem auch die erfolgreichste Form des Investierens.

Häufige Fragen - FAQ

Im Kursindex wird ausschließlich die Kursbewegung berücksichtigt. Ausschüttungen werden nicht einbezogen. Ein Kursindex wird auch als Preisindex bezeichnet.

Beim Performanceindex werden die Ausschüttungen in den Index mit einbezogen. Der Performanceindex spiegelt somit die Performance aus Kurs und Ausschüttung wieder. Im Kursindex wird ausschließlich die Kursbewegung berücksichtigt.

Die Aufgabe eines Leitindizes ist es, die wichtigsten Kursentwicklungen und ökonomischen Verhältnisse eines Landes möglichst anschaulich auf einen Blick darzustellen. Deshalb wird der DAX auch als der deutsche Leitindex bezeichnet.

Martin_Coaching
Hi, ich bin Martin
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Ich bin Finanzcoach bei Beyond Saving und helfe Menschen dabei, zu finanziellen Selbstentscheidern zu werden. Vor meiner Zeit bei Beyond Saving war ich über 15 Jahre im Private Banking einer Berliner Privatbank unterwegs und habe Privatkunden bei sämtlichen Finanzthemen unterstützt.

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